Vulkan- und Panoramaweg
Sonntag, 22. September 2024
Durch Auen- und Vulkanlandschaft
 
   Von der Burgbrohler Brohltalaue Ost aus wurde von elf Mitgliedern des Sinziger Eifelvereins der bestens ausgeschilderte und sehr gepflegte Vulkan- und Panoramaweg erwandert. Nach kurzem Pfad entlang des Brohlbachs war durch den Wald bald die hochgelegene Weinbergshütte erreicht. Von da hatte man einen Weitblick nach Kell und auf den Veitskopf vor dem Laacher See.


   In Lützingen wurde der Koloss aus Lava bestaunt, der dem Vulkankrater Herchenberg entnommen worden ist. In der Bruchsteinkirche St. Martin beeindruckten Christus im bronzenen Traubenkranz über dem Altar und alte Fliesen wie früher im Bauernhaus, teils mit Traubendekor. Da lässt sich die frühere Wingertskultur in der Region nicht leugnen. Ein leises Summen beim Betrachten der tuffsteinumrandeten Fenster mit St. Martin-Motiven - und schon wurde unter reger Beteiligung freudig das St. Martins-Lied gesungen.
   Auf dem weiteren Weg konnte die Wandergruppe, geführt von Hildegard Frey, an der riesigen Lavagrube am Herchenberg sehen, wie sich bei Vulkanausbrüchen basaltische Tuff- und Schlackenschichten übereinander ablagerten.
   Frische Blumensträuße und viele brennende Kerzen am Altar der nahegelegenen Dreifaltigkeitskapelle zeigten, wie wichtig anliegenden Bewohnern dieser heilige Ort ist. Hier wurde bei schönstem Sonnenschein Brotzeit gehalten und reife Birnen in flüssiger Form taten der guten Laune keinen Abbruch. Es war der erste Herbsttag bei vielleicht letztem Sommerwetter, so, als gäben sich zwei Jahreszeiten die Stafette in die Hand.
   Nach beschaulichem Wiesental mit Holzbrücke über den Brohlbach und längerem Anstieg kam man schließlich zur Probstei Buchholz. Diese war im 12. Jahrhundert als Benediktinerkloster mit Weinanbau gegründet worden und dient heute als Kulturdenkmal und Konzerthalle. Der alte und brüchige Putz bleibe der Akustik wegen unverändert, wie bei einer kurzen Führung gesagt wurde.
   Und wieder säumte etwas abseits im Wald ein Weinbergpavillon den Weg. Ist der Weinanbau heute auch Vergangenheit, so hat er doch die Bewohner des Brohltals neben der Landwirtschaft über viele Jahrhunderte hinweg bis etwa 1950 ernährt.
   Nach vielen Sehenswürdigkeiten wurde Burgbrohl wieder erreicht, wo allen auf der letztmals geöffneten Sonnenterrasse einer feinen Burgbrohler Adresse Kaffee, Kuchen und auch Herzhaftes schmeckte. Danach trat die Gruppe vom Parkplatz in der Brohltalaue Ost nach einem sonnenverwöhnten Wandertag in zufriedener Stimmung wieder den Heimweg an.