Rund um den Malberg im Westerwald
Sonntag, 21. April 2024
   Eine kleine Gruppe des Eifelvereins Sinzig wanderte bei echtem Aprilwetter im Westerwald. Wanderführerin Silvia Sielaff führte die Wanderer in Ötzingen zunächst auf den 422m hohen Malberg. Der erloschene Vulkan erhebt sich südlich von Ötzingen am Ostrand des Kannenbäckerland. Der Malberg, heute ein Naturschutzgebiet, war in der Vorzeit als Thing- und Gerichtsstätte eine heilige Höhe. Auf halber Strecke bergauf besichtigte die Wandergruppe eine idyllische Waldkapelle.


   Auf dem flachen Gipfel des Berges liegen verstreut viele große moosüberwachsene Basaltfelsen. Bei leichtem Schneefall erzeugten sie im Zwielicht einen verwunschenen Eindruck. Besonders markant und eindrucksvoll waren zwei große Felsen, im Volksmund die "Wildweiberhäuschen" genannt. Einst sollen darin drei wilde Frauen gehaust haben, die als Hexen verschrien waren und gelegentlich in den umliegenden Dörfern bettelten. Weiter ging es zu einer Tongrube. Hier lagern die Grundstoffe für die berühmte Westerwälder Salz-Glasurkeramik. Ihr verdankt das Kannenbäckerland seinen Namen. Noch heute wird der wichtige Rohstoff abgebaut. Ein wenig weiter konnten die Wanderer einen besonderen Service genießen. Ein in Ötzingen ansässiges Vereinsmitglied hatte am Vortag eine grasüberwachsene Passage des Wanderweges mit dem Rasenmäher gemäht. So brauchten die Wanderer nicht durchs hohe nasse Gras zu stapfen. Welch eine unerwartete gute Tat. Der weitere Weg führte über freie Flächen und eröffnete damit immer wieder schöne Aussichten über den Westerwald. Nach einer zünftigen Mittagsrast in einer Wanderhütte war der Ausgangspunkt der eindrucksvollen Wanderung bald wieder erreicht.