Von Aussicht zu Aussicht auf dem Welterbesteig
Sonntag 04. Juni 2023
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2002 wurde das "Obere Mittelrheintal" zwischen Bingen und Koblenz als erste deutsche Kulturlandschaft in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Auf dem 117 km langen Welterbesteig lässt sich diese einzigartige Region hautnah Schritt für Schritt erleben.
Genau am Welterbetag waren 25 Sinziger Eifelfreunde mit Wanderführer Frank Dost auf der besonders attraktiven Etappe von Oberwesel nach St. Goar unterwegs. Vom Bahnhof aus führte der Rundgang auf die mächtige mittelalterliche Stadtmauer. Mit ihren 18 beeindruckenden Wehrtürmen ist sie die größte und am besten erhaltene Ummauerung am Mittelrhein. Über die schiefergedeckten Dächer schweift der Blick auf imposante Türme, die Liebfrauenkirche, die Martinskirche und die alles überragende Schönburg. Am markanten Ochsenturm kehrte die Gruppe der Stadtmauer den Rücken.
Der herausfordernde Anstieg auf die Rheinhöhen brachte selbst die geübten Eifelwanderer ins Schwitzen. Verdienter Lohn war ein fantastischer Fernblick auf Oberwesel und das Rheintal vom Günderodehaus. Dieses Fachwerkensemble blickt auf eine bemerkenswerte Geschichte zurück. Im Hunsrückdorf Selbach abgetragen, wurde es als Kulisse für die Filmserie "Heimat" hier neu aufgebaut und beherbergt heute ein kleines Film-Museum.
Ideenreiche Pfade und Wege auf dem Hochplateau sorgten für Kurzweil. "Trollige" Wegbegleiter, wie der Amore Troll, der DigitalKon Troll und der Post-Troll, der passenderweise hinter der Postbank steht, erheiterten die fröhliche Wandergruppe auf dem 1 km langen Trollpfad. Nach den Trollen kam die Kunst - einfallsreiche Skulpturen aus unterschiedlichen Materialien zogen die Blicke auf sich. Doch auch die Natur zog alle Register. Wogende Wiesen, leuchtendblau umrahmt von Wiesensalbei und Glockenblumen, erfreuten Herz und Auge.
Am spektakulären Aussichtspunkt "Maria Ruh", wo man den Vätern des Loreleyliedes Clemens Brentano, Heinrich Heine und Friedrich Silcher eine Gedenktafel gewidmet hat, wurde gerastet und der Traumblick auf den sagenumwobenen Loreleyfelsen ausgiebig genossen.
Nach der erholsamen Pause waren Trittsicherheit und Kondition gefragt. Zwei steile Ab- und Anstiege auf schmalem Pfad mussten bewältigt werden, um den Galgenbach und den Seelenbach zu queren. Doch die folgende Passage bot Entspannung und "Rheintal-Fern-Sehen" vom Feinsten. Eine grandiose Aussicht wetteiferte mit der nächsten. Burg Katz, Burg Maus und die mächtige Burg Rheinfels schoben sich in den Fokus. Mit dem Abstieg ins Lohbachtal näherte sich die Gruppe dem Ziel und der wohlverdienten Einkehr in St. Goar.
Eine mittelalterliche Stadtmauer, eine herrliche Landschaft, abwechslungsreiche Wege, traumhafte Ausblicke und jede Menge Sonne - dieser Wandertag hat alle begeistert!
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