Unterwegs in Wachtberger Dörfern
Sonntag, 9. Februar 2020 |
Im
„Sturm“-Schritt durch das
Drachenfelser Ländchen
Wer Wachtberg hört oder liest, hat meist eine
„Kugel“ vor Augen: die weithin sichtbare Radar-
Kuppel des Fraunhofer Instituts. Doch nicht allein dieses Wahrzeichen,
auch 13 eingemeindete hübsche Dörfer und die
vulkanisch geprägte Hügellandschaft vor der Kulisse
des Siebengebirges sind sehenswert und ein beliebtes Wanderziel.
So wählte Wanderführerin Lisa
Hoffmann vom
Eifelverein
Sinzig den Ortsteil Berkum als Ausgangspunkt einer 16 Kilometer langen
Rundtour, die fünf Dörfer im sogenannten
„Drachenfelser Ländchens“ verbindet.
Wandern an einem stürmischen Tag? Zwanzig Teilnehmer/innen
ließen sich am vergangenen Sonntag vom angekündigten
Sturmtief „Sabine“ nicht abschrecken und begaben
sich mutig auf den Weg.
Gleich am Ortsrand zog die beeindruckende
Wasserburganlage Odenhausen aus dem 14. Jahrhundert, alle Blicke auf
sich. Immer wieder überraschten herrliche Fernsichten aufs
Siebengebirge mit Drachenfels und Petersberg die Wanderer. Der
schützende Saum des Kottenforstes milderte allzu heftige
Windböen. Ausgedehnte Schneeglöckchenteppiche und ein
unüberhörbarer Kranichschwarm ließen den
Frühling erahnen. Der Weiler Holzem wurde gestreift und in
Klein-Villip an der Marienkapelle eine kurze Rast eingelegt. Lange Zeit
wenig beachtet und dem Verfall preisgegeben, wurde das kleine
Gotteshaus vor 10 Jahren auf Initiative engagierter Bürger
nach alten Plänen wiedererrichtet und ist heute ein
Anziehungspunkt für Gläubige, Brautleute und
Wanderer.
Ziemlich durchweht erreichten die Eifelfreunde
schließlich
Villiprott und genossen dort eine ausgiebige Einkehr. Sturmtief Sabine
schien sich Zeit zu nehmen und so beschloss man, den Weg
ungekürzt fortzusetzen. Steil abwärts wurde die
Ortschaft Pech durchquert, um bergan in das urige Waldgebiet
„Im Heiligen Stumpf“ einzutauchen. Die Herkunft
dieses ungewöhnlichen Namens konnte leider nicht
geklärt werden. Knorrige Baumriesen durch deren Wipfel der
Wind mit großem Getöse brauste, ließen
manchen Blick besorgt nach oben schweifen. Doch bald öffnete
sich die Landschaft und die nicht zu übersehende Wachtberger
„Kugel“ wies den Weg zum Ausgangspunkt der
Wanderung.
Zufrieden, dieses kleine Abenteuer erlebt und
unbeschadet
überstanden zu haben, trat die Gruppe frohgestimmt den Heimweg
an.
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