Von Mühle zu Mühle auf der Traumschleife "Oberes Baybachtal"
06. Mai 2018

   Mühlen, Wasser, Felsen und Fernblicke machen diese Traumschleife zu einem besonderen Wandererlebnis. Der 30 Kilometer lange Baybach fließt in zahlreichen Windungen, mal leise plätschernd, mal wild rauschend, von den Höhen des Hunsrücks durch ein enges, uriges Tal hin zur Mosel. Mit seiner Wasserkraft wurden einst 32 Mühlen betrieben. Sieben von ihnen sind im "Oberen Baybachtal" erhalten geblieben.
  Von Mühle zu Mühle, über schmale Pfade, felsige Steige und abgeschiedene Wald- und Wiesenwege begleitete Wanderführer Frank Dost bei herrlichem Sonnenschein eine kleine Gruppe des Eifelvereins Sinzig auf diesem Premiumweg.
  Gleich nach dem Einstieg ins idyllische Baybachtal wurden die Niedermühle und die Layenmühle passiert. Nun ging es bergan auf die ausgedehnten Höhen des Hunsrücks. Hier säumten nicht Mühlen, sondern farbenfrohe Kunstinstallationen den Weg. Ein Baumstamm mit verspiegelten "Spechtlöchern", Arme und Beine, die auf Hölzern schwebten oder sie umschlangen, ließen die Eifelfreunde staunen und schmunzeln. Die Skulptur "Umleitung", wo immer sie auch hinführt, war eine originelle Kulisse für ein Gruppenbild. Doch die schönsten Fotomotive bot die Natur: gelb leuchtende Rapsfelder, üppige Löwenzahnwiesen, Sumpfdotterblumen am Bachufer und die überreiche Blütenpracht des Frühlings.


  Mit immer wechselnden Aussichten entlang der Ortslage Schwall führte die Route weiter zum Heilbrünnchen, einer der ältesten Wallfahrtsstätten im Vorderhunsrück. Nicht ohne das heilsame Nass gekostet zu haben, befand man sich bald wieder im verwunschenen Baybachtal. Eine Steintafel an der Strieders Mühle erzählt von der Auswanderung des Besitzers nach Südamerika im Jahre 1858.
  Wo der Eichelsbach in den Baybach mündet und sich eine flache Felsplatte in sein Bett schiebt, befindet sich ein herrlicher Rastplatz, die "Rutsch" - eine kleine Hütte, Tisch, Bänke, Wasser - hier konnten die Wanderfreunde die Mittagspause so richtig genießen.
  Bevor das romantische Tal verlassen wurde, vervollständigten die Peterches-, die Sonntags-, die Layen- und die Schultheisermühle den "Mühlenreigen". Kurz aber steil war der Aufstieg zum Ackersberg mit seinem markanten Holzkreuz. Oberhalb des Ortes Bickenbach hielt der "Eifelblick" was er verspricht, Hohe Acht und Nürburg waren gut zu erkennen. Noch einmal führte eine schöne Passage über Felder und Wiesen bevor sich die abwechslungsreiche Runde in Leiningen, einem Ortsteil von Emmelshausen schloss. Fazit: Eine Traumschleife bei Traumwetter - die etwas längere Anfahrt hat sich gelohnt, waren sich alle Teilnehmer einig.