Eifelverein Sinzig umrundet den Laacher See
Donnerstag, 16. November 2017

Es gibt wohl kaum einen Ort in der Osteifel, der so bekannt und so häufig besucht wird, wie der Laacher See. Auch bei den Wanderfreunden des Eifelvereins Sinzig erfreut er sich großer Beliebtheit. Zu seiner Umrundung konnte Wanderführerin Doris Effelsberg 41 Teilnehmer begrüßen. Der Weg führte über den etwas versteckt liegenden Steinlehrpfad, der die wichtigsten nutzbaren Gesteine der Region vorstellt, zum Herzstück der Klosteranlage. Die sechstürmige Basilika, ein Kleinod der Hochromanik, beeindruckt immer wieder aufs Neue. Schon bald wurde der See erreicht. Ein Blick zurück auf die Abtei, ein Gruppenfoto zur Erinnerung und weiter ging's. Auf diesem sonst so belebten Weg waren an diesem Novembertag nur wenige Spaziergänger unterwegs und die große, fröhliche Gruppe erregte Aufmerksamkeit. Am Steg, unmittelbar am sumpfigen Ufer, ließ man dem "Lindwurm" freundlich und geduldig Vortritt.



  Eingebettet in die sanft gerundeten Waldhügel liegt der See. Geologisch betrachtet, ist er weder Maar noch Kratersee, sondern eine Caldera (Kessel). Sie entstand, nach Ausbruch des Vulkans vor etwa 13000 Jahren, als es nach der Entleerung der Magmakammer unterhalb des Vulkankegels zu einem Einbruch kam, und sich die Senke nach und nach mit Wasser füllte. Und so ist der Laacher See die einzige wassergefüllte Caldera Europas. Das trockene Gegenstück ist der benachbarte Wehrer Kessel.
  Der bequeme Weg, ein Mohnfeld im Spätherbst, das glitzernde Wasser, bizarres Totholz am Ufer und die leuchtende Farbenpracht der Buchen, begeisterten die Wanderer. Zahlreiche Schautafeln informierten über die geologischen Besonderheiten, so auch über den Fulbertstollen, in dessen Nähe die Gruppe kurz rastete. Wo sich heute Wiesen, Äcker und Obstplantagen befinden, breitete sich einst der See aus, der bis ans Kloster reichte, das nach Niederschlagsperioden immer wieder von Hochwasser bedroht war. Um das Problem zu lösen, wurde unter Abt Fulbert bereits im 12. Jh. in einer beachtenswerten Leistung, ein 880m langer unterirdischer Abzugsstollen gebaut, der den Wasserspiegel erheblich senkte. Ihm folgte Mitte des 19. Jh. ein zweiter 1060 m langer Stollen, der den See auf das heutige Niveau von 247 m brachte, ihn nochmals verkleinerte und so weitere Flächen der landwirtschaftlichen Nutzung zuführte.
  Im Klostercafé fand die gelungene Nachmittagswanderung ihren gemütlichen Ausklang, wobei für einige Teilnehmer der Besuch der benachbarten Kunst- und Buchhandlung nicht fehlen durfte, mancher auch fündig wurde, und alle zufrieden den Heimweg antraten.
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