Unterwegs in linksrheinischen Bachtälern südlich der Ahr

3 "Bach-Wanderungen" des Eifelvereins Sinzig
September / Oktober 2017

  Mitglieder und Gäste des Sinziger Eifelvereins unternahmen in den zurückliegenden Wochen unter Führung von Richard Volk insgesamt vier Tageswanderungen, bei denen es darum ging, dem Lauf von drei linksrheinischen Bächen südlich der Ahr zu folgen: dem Frankenbach, dem Vinxtbach und dem Brohlbach. Die Wanderrouten verliefen dabei entgegen der Fließrichtung der Bäche, also talaufwärts von ihren jeweiligen Mündungen in den Rhein (bei ca. 55 m ü. NN) bis zu ihren Quellen in der Osteifel. Zum Teil benutzten die Wanderer dafür überregionale Wanderwege, wie den "Rhein-Rureifel-Weg" im Brohltal oder die "Eifelleiter" im Frankenbach- und Vinxtbachtal, zum größten Teil aber waren sie auf selten gegangenen Pfaden unterwegs.
  Die erste Wanderung startete an der Mündung des Frankenbachs an der Rheinpromenade in Bad Breisig. Nach Durchquerung des Breisiger Zentrums, wo der Frankenbach verrohrt unter der Bachgasse und Biergasse dem Rhein entgegenfließt, aber sein altes Bett in der Straßenpflasterung angedeutet ist, ging es dann in Serpentinen hinauf auf den "Hahn", eine steil nach Osten abfallende Bergkuppe am Beginn des Frankenbachtals mit einem grandiosen Ausblick auf den Rhein, Burg Arenfels und die Höhen des Rheinwesterwaldes. Vorbei an den Überresten der Erdumwallung einer keltischen Höhensiedlung führte der Weg dann am nördlichen Talhang entlang zur "Mönchsheide" und weiter durch Franken bis in den "Harterscheid". Dort, mitten im Wald westlich der A 61, auf einer Höhe von ca. 255 m ü. NN entspringt der Frankenbach, dessen Quellwasser ganz unspektakulär aus dem sumpfigen Waldboden quillt.
  An der Mündung des Vinxtbachs südlich von Bad Breisig, der in der Antike die Grenze zwischen den römischen Provinzen Nieder- und Obergermanien bildete, nahm die nächste Wanderung ihren Ausgang. Entlang der Südkante des Frohnheller Bergs setzten die Wanderer ihren Weg fort und gelangten an Gönnersdorf vorbei nach Waldorf, wo sie den Vinxtbach überquerten und auf die andere Talseite wechselten. Über Königsfeld, Schalkenbach, sowie Unter-, Mittel- und Obervinxt erreichten sie schließlich die Quelle des Vinxtbachs in einem Waldstück am Osthang des "Adert" an der "Eifel-Ardennenstraße" (L 83) auf einer Höhe von ca. 450 m ü. NN.
  Die Distanz des Brohlbachs (nicht zu verwechseln mit dem Bach gleichen Namens, der bei Karden in die Mosel mündet), mit 20 km Bachlauf der längste der drei Bäche, wurde in zwei Etappen zurückgelegt. Von seiner Mündung in Brohl, genau bei Rheinkilometer 620, windet sich der Wanderweg durch das tief eingeschnittene untere Brohltal, vorbei an der Schweppenburg und den Trasshöhlen an der Mündung des Tönnissteiner Baches in den Brohlbach bis nach Burgbrohl. Bei Niederoberweiler gelangten die Wanderer ins mittlere Brohltal, wo sie in der Ferne bereits das Wahrzeichen des Brohltals erspähen konnten, die Burg Olbrück auf ihrem vulkanischen Bergkegel, der den Übergang vom mittleren ins obere Brohltal markiert. Die erste Etappe der Brohlbachwanderung endete in Niederzissen mit einer Besichtigung der spätromanisch-frühgotischen Pfarrkirche St. Germanus.
  Eine Woche später machte sich die Gruppe daran, auch den oberen Brohlbach bis zur Quelle zu erwandern. Die Wanderung führte über Oberzissen, Niederdürenbach, an Holzwiesen und Wollscheid vorbei (wohin ein Abstecher zur Wallfahrtskapelle "Maria Hilf" gemacht wurde) bis nach Hannebach. Dort, mitten im Ort, entspringt der Brohlbach auf einer Höhe von ca. 520 m ü. NN. An der geschmackvoll gestalteten Steinfassung der Brohlbachquelle, die mit historischen und modernen Wappen aus dem Gebiet der Verbandsgemeinde Brohltal geschmückt ist, legten die Wanderer dann zum Abschluss ihrer "Drei-Bäche-Wanderung" eine ausgiebige Rast ein, die Gelegenheit bot, die Eindrücke dieser vier Wandertage noch einmal Revue passieren zu lassen.