Mit der Wandertruppe auf der "Schwede-Bure-Tour" in Oberwesel
Samstag, 27. Mai 2017

Was der Rheinsteig für die rechte Rheinseite, ist der Rheinburgenweg für die linke Rheinseite. Eine Rundschleife dieses Weges ist die Schwede-Bure Tour. Was sich hinter dieser geheimnisvollen Bezeichnung verbirgt, wollten 25 erwartungsvolle Teilnehmer, darunter zwei Gäste, und Wanderführer Frank Dost vom Eifelverein Sinzig erkunden.
  Nach einstündiger Zugfahrt erreichten die Gruppe Oberwesel. Mittelalterliche Türme, imposante Mauern und steile Weinberge prägen das Stadtbild.
  Los ging es mitten im Ortskern über einen Kreuzweg steil hinauf zur Kalvarienberg-Kapelle. Nach kurzem Innehalten lud ein Seil zum Läuten der Glocke ein, deren Klang weithin erschallte. Auf schmalem Pfad, immer bergauf, erreichten die Wanderfreunde einen wildromantischen Platz. Eine Infotafel gab Auskunft, es war der namengebende Schwede - Bure (Schweden-Brunnen). Während des 30jährigen Krieges boten die 5 - 6 m hohen Felslöcher den Menschen Zuflucht und Schutz vor marodierenden Schweden und die kleine Quelle (Born) spendete das lebenswichtige Wasser. Heute ist dieser verwunschene Ort ein beliebtes Ziel verliebter Paare, die sich auf der eigens für sie errichteten Schiefertafel verewigen können.


  Eine fantastische Aussicht auf das Rheintal bot der "Landsknechtsblick" und schon bald beeindruckte die mächtige Schönburg, eine hoch über Oberwesel thronende, gut erhaltene Burganlage aus dem 12. Jahrhundert die Wanderer. Vorbei an bewirtschafteten und brachliegenden Weinbergen, durch kleine Wälder, Wiesen und Felder führte der Weg bergan bis zum höchsten Punkt der Tour. Ein überwältigender Fernblick auf die reizvolle Hunsrücklandschaft bis hin zu anderen Rheinseite war der Lohn. Schroffe Felsen, goldener Ginster, blühende Holundersträucher und Heckenrose begeisterten das Auge.
  Bei hochsommerlichen Temperaturen floss mancher Schweißtropfen, bevor man zum ersehnten Aussichtspunkt "Guckshöll" kam, der mit Tischen und Bänken und reichlich Schatten zur wohlverdienten Mittagsrast einlud. Gut gestärkt und erholt setzte die Gruppe ihre Wanderung fort, passierte den im 18. Jahrhundert angelegten Jüdischen Friedhof, der mit seinen verwitterten Grabmälern und dem wuchernden Grün ein wenig mystisch wirkte. Immer wieder luden schöne Aussichten zum Verweilen ein und bald war die Martinskirche mit ihrem mächtigen Wehrturm, der gleichzeitig Kirchturm ist, erreicht. Entlang der historischen, teilweise begehbaren Stadtmauer endete die abwechslungsreiche Rundtour. Ein wenig müde aber rundum zufrieden trat man nach gemütlicher Einkehr den Rückweg an in Vorfreude auf die nächste Wanderung.
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