Den "Wehrer Kesselweg" erwandert
Donnerstag, 08. Dezember 2016
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Eine Halbtagstour führte den Eifelverein Sinzig nach Wehr
Die Gemeinde Wehr hat für ihre Größe viel zu bieten. Der Ort mit seinen rund 1150 Einwohnern gehört zur Verbandsgemeinde Brohltal. Wanderführerin Rita Hanitzsch aus Wehr zeigte den 25 Wanderinnen und Wanderern des Sinziger Eifelvereins an diesem Donnerstagnachmittag einen Teil der Sehenswürdigkeiten des Eifelortes und des Wehrer Kessels.
Der Vulkanismus in der Osteifel zeigte sich dort vor rund 280 000 Jahren in einem großen Vulkanausbruch. Der eingestürzte Krater bildete im Laufe der Zeit eine Caldera, die nicht mit Wasser vollgelaufen ist, anders als beim nahegelegenen Laacher See, und heute als "Wehrer Kessel" bezeichnet wird. Darin liegt das Dorf Wehr, wo sich die Eifelfreunde zu einer Halbtagswanderung trafen. Die Wanderung ging los an der Römerhalle und folgte dem Rundkurs "Wehrer Kesselweg" sowie einer zusätzlich angefügten Schleife. Insgesamt wurden gut zwölf Kilometer bewältigt, die an landschaftlicher Schönheit und Abwechslungsreichtum nichts zu wünschen übrig ließen.
Nach einer Weile wurde in der Nähe der Firma CARBO Kohlensäurewerke ein Rast- und Aussichtsplatz erreicht. Viele Mitwanderer staunten: Denn während der wärmeren Jahreszeit springt dort die Wasserfontäne eines Geysirs zu bestimmten Zeiten bis zu 40 Meter hoch. In dieser Jahreszeit konnte das Schauspiel allerdings nicht beobachtet werden. Die Tour führte durch Wiesen, Wald und Feld und durch den schmucken Ort, war also sehr vielfältig. Nun wählte die Wanderführerin erst einmal einen Weg Richtung der nahen Autobahn A61 und in das Flurstück "Dachsbusch". Ein wunderschöner Panoramablick über den Wehrer Kessel mit seinen Landschaftsformationen und dem Dorf war von dieser Anhöhe zu genießen. Rita Hanitzsch führte die Eifelfreunde dann weiter zur Annakapelle, die außerhalb des Ortes auf der Höhe liegt. Ein idealer Platz für eine stille Besinnung.
Bald wurde der Ort durchquert. Die Gruppe schaute sich den bemerkenswert schönen und großen Pfarrgarten an, der von ehrenamtlichen Helfern in ein Schmuckstück verwandelt wurde. Auch ein Besuch in der Pfarrkirche St. Potentinus durfte nicht fehlen. Der Ort und die Pfarrei gehörten einst zum mächtigen Eifelkloster Steinfeld. Das erklärt die für die Region ungewöhnlich reiche barocke Ausstattung der Kirche. Die einschiffige Anlage geht zurück auf das Jahr 1702, der Westturm sogar auf die Zeit um 1220. Die Sinziger Eifelfreunde erfreuten sich an dem kunstvollen Gotteshaus. Nebenan erhebt sich die "Kellerei" des Klosters Steinfeld. Es handelt sich um einen stattlichen, zweigeschossigen Bau von 1730. Dort konnten die Wanderer mehrere Bilder der bekannten Künstlerin Beate Heinen aus Wassenach bewundern, die dort zurzeit ausgestellt sind.
Nach all diesen Eindrücken wanderte man zurück zum Ausgangspunkt der Tour an der Römerhalle. An dem meist sonnigen Tag, an dem ein frischer Eifelwind wehte, war es herrlich, in der Natur zu sein. Eine gesellige Einkehr in einem Café in Niederzissen schloss sich an. Ein abwechslungsreicher Nachmittag ging dort zu Ende, der den Wanderfreunden aus Sinzig Natur und Kultur im Wehrer Kessel und dem hübschen Ort ein wenig näher gebracht hatte.
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