Im Norden der 'sieben' Berge
Samstag, 26. November 2016
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Der Eifelverein Sinzig war im Siebengebirge unterwegs
Eigentlich sind es ja sogar mehr als sieben Berge. Aber bekannt sind die sieben Hauptberge des Siebengebirges, darunter so berühmte wie der Drachenfels, der Petersberg und die Löwenburg. An diesem Samstag erkundete Wanderführer Paul Krämer mit elf Wanderinnen und Wanderern des Sinziger Eifelvereins einen anderen interessanten Teil, nämlich den Nordrand dieses Gebirges.
In Pkw-Fahrgemeinschaften ging es von Sinzig bis Römlinghoven, das zu Oberdollendorf gehört, welches wiederum ein Stadtteil von Königswinter ist. Im Norden grenzt der Ort direkt an den Bonner Ortsteil Oberkassel. Unweit des Dorfes gibt es ausgedehnte Weinberge, die zu Deutschlands nördlichstem Anbaugebiet gehören.
Hier, in Römlinghoven, startete also die Fußwanderung. Gleich zu Beginn der Tour wurde mit der Aussichtshütte "Rheinblick" ein Höhepunkt erwandert. Von dort hat man einen fantastischen Blick ins Rheintal bis zum Rolandsbogen und über die Weinberge und umliegenden Ortschaften. Durch spätherbstlichen Wald führte Paul Krämer die Eifelfreunde dann in Richtung des Dorfes Vinxel über den Paffelsberg, auf dessen Gipfel ein Markierungsstein anzeigt, dass es sich hier mit rund 195 Metern um die höchste Erhebung auf dem Stadtgebiet von Bonn handelt. Zu der Stadt gehören auch Gebiete auf der rechten Rheinseite. Der Paffelsberg ist aber noch ein Berg des Siebengebirges, mit dem nördlich davon liegenden Ennert, einem bewaldeten Höhenzug, der das Verbindungsstück zwischen Siebengebirge im Süden und Kölner Bucht im Norden bildet. Auch hier gab es einen wunderschönen Aussichtspunkt.
Nach einiger Zeit lag dann der Dornheckensee vor den Wanderern. Eingebettet in Steilwände bietet dieser See heute ein herrliches Panorama. Baden ist dort sehr gefährlich und daher verboten. Nach Beendigung des Basaltabbaus sind einige der bis zu 70 Meter tiefen Abbaustellen mit Grundwasser vollgelaufen. Heute gehört der Bereich zum Fauna-Flora-Habitat-Gebiet Siebengebirge und unterliegt einer strengen Aufsicht, um die geschützte Natur zu bewahren.
Mit der Fundstelle von Gräbern von Steinzeit-Menschen wurde von den Wanderfreunden ein weiterer bemerkenswerter Punkt angesteuert. Hier hatten zwei Arbeiter 1914 im Steinbruch "Am Stingenberg" bei Oberkassel Knochen entdeckt, die sie als menschliche Überreste erkannten und den Fund meldeten. Die Gebeine und das umgebende Erdreich waren rötlich gefärbt. Es handelt sich um die Gebeine eines Mannes und einer Frau und die Überreste eines Hundes. Es wurden auch Grabbeigaben gefunden. Die Skelette und Beigaben sind heute im LVR-Landesmuseum in Bonn zu sehen. Sie sind rund 14 000 Jahre alt.
Nach dieser erlebnisreichen Rundwanderung wurde dann nach einer Weile wieder der Ausgangspunkt erreicht. Eine gemütliche Abschlusseinkehr in einem Café in Oberkassel schloss sich an, ehe die Eifelfreunde nach diesem sehr gelungenen Tag wieder nach Sinzig zurückfuhren.
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