Vom Rhein hinauf zum höchsten Gipfel der Eifel
Montag, 31. Oktober 2016
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Mitglieder des Eifelvereins Sinzig unterwegs auf dem Premiumwanderweg Eifelleiter
Um die 20 Wanderer aus der Ortsgruppe Sinzig des Eifelvereins machten sich im vergangenen Oktober daran, den im letzten Jahr erföffneten Premiumwanderweg "Eifellleiter" zu erkunden. Bei meistenteils trockenem, ja zum Teil wunderbar sonnigem Herbstwetter wurde die 56,5 km lange Strecke (mit Zuwegen) in vier relativ einfach zu wandernden Etappen zurückgelegt, obwohl die Route auch einige anspruchsvollere Anstiege bereithielt. Schließlich liegt der Höhenunterschied zwischen dem Rheintal bei Bad Breisig und der Hohen Acht bei knapp 700 m.
Am Ausgangspunkt der ersten Etappe in Niederbreisig gab es gleich den ersten steilen Anstieg hinauf zum "Hahn" zu bewältigen, eine nach drei Seiten steil abfallende Bergkuppe am Westrand des Ortes, auf der sich im 6. Jahrhundert v. Chr. eine befestigte Höhensiedlung der Kelten befand. Reste des Erdwalls und des davor liegenden Grabens sind heute noch im Gelände zu erkennen. Weiter nach Westen durch den Wald wandernd erreichte die Gruppe die großen Lichtung der Mönchsheide, die erste Ausblicke in Richtung Hoher Eifel ermöglichte.
Nach der Überquerung des Frankenbachs in der Nähe des Gutes Heiligental ging es durch ein Wildgehege den Bergrücken bei Wallers hinauf und dann wieder hinunter ins Vinxtbachtal, wo die Wanderer in Waldorf den gleichnamigen Bach überschritten, der in der Römerzeit jahrhundertelang die Grenze zwischen den Provinzen Nieder- und Obergermanien bildete. Als nächstes stand die Besteigung des Bausenbergs an, eines vor ca. 200 000 Jahren ausgebrochenen Vulkans, von dessen südlichem Kraterrand aus man einen wunderbaren Panoramablick in das mittlere und obere Brohltal hat, insbesondere über Niederzissen, dem ersten Etappenziel der Wanderung.
Die zweite Etappe führte von dort am Rodder Maar und am versteckt liegenden Königsee vorbei zum ehemaligen Steinbruch "Steinrausch" bei Kempenich. Auf diesem Abschnitt der Eifelleiterer ergaben sich besonders viele schöne Fernsichten in alle Himmelsrichtungen. Zentraler Blickfang war dabei immer wieder die Burg Olbrück, die sich den Wanderern in ständig wechselnden, reizvollen Blickwinkeln präsentierte, zunächst von Osten, dann von Norden und schließlich von Westen her.
Auf der dritten Etappe von Kempenich nach Jammelshofen befand sich die Wandergruppe dann bereits mitten in der Hocheifel und konnte die Ausblicke auf einige der höchsten Eifelberge genießen, darunter Hohe Acht, Schöneberg, Raßberg und Schellkopf. Bei Lederbach querten die Wanderer die Nette, die dort unweit ihrer Quelle noch ein unscheinbares Rinnsal ist.
Den buchstäblichen Höhepunkt der Eifelleiter erlebten die Teilnehmer der Wanderung dann während der Schlussetappe von Jammelshofen nach Adenau: Die Besteigung der Hohen Acht, die mit ihren 747 m ü.NN die mit Abstand höchste Erhebung der gesamten Eifel ist. Von der Aussichtsplatform des Kaiser-Wilhelm-Turms auf dem Gipfel bot sich der Gruppe bei strahlendem Sonnenschein ein atemberaubendes Landschaftspanorama von der Vulkaneifel im Südwesten bis zum Siebengebirge im Nordosten. Durch den bunten, sonnendurchfluteten Herbstwald ging es dann dem Endziel, dem schmucken Eifelstädtchen Adenau entgegen, wo der Weg zum Abschluss noch durch einen künstlerisch hochwertig gestalteten Kreuzweg von 1862 führte, den Schlusspunkt dieser neuen Wanderroute vom Rhein zur Hocheifel, die zu wandern sich bei jeder Jahreszeit lohnt.
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