Von der Nette zur Mosel
Samstag, 17. September 2016
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Der Eifelverein Sinzig wanderte von Miesenheim nach Kobern-Gondorf
Bassenheim und der Karmelenberg, eine Baumallee und der Tatzelwurmbrunnen waren einige der Stationen der Sinziger Eifelfreunde auf ihrer Wanderung von Miesenheim bei Andernach zum Wein- und Winzerort Kobern-Gondorf an der Mosel. Eine ganze Palette schöner, interessanter Zwischenstopps konnte Wanderführer Guido Reckhaus dem runden Dutzend gut gelaunter Mitwanderinnen und Mitwanderer bei dieser 25 Kilometer langen Tour zeigen. Auch ein belgischer Wanderfreund hatte sich wieder der Gruppe angeschlossen.
Gleich nach dem Start in Miesenheim wurde die Nettebrücke überschritten und über Feldwege und vorbei an Apfel- und Holunder-Plantagen nach Überqueren der Autobahn
A 61 der Walpotplatz in Bassenheim erreicht. Von dort hatte man einen wunderbaren Blick auf die Burg Bassenheim und das historische Rathaus. In der Pfarrkirche schaute sich die Gruppe den "Bassenheimer Reiter" an. Dabei handelt es sich um ein frühgotisches Sandstein-Relief des heiligen Martin. Dies ist eine der berühmtesten St. Martin-Darstellungen der Kunstgeschichte und ein künstlerisches Kleinod.
Nach gemütlicher Frühstückspause auf dem sonnigen Walpotplatz wurde weitergewandert, vorbei an der eisenhaltigen St. Martin-Quelle "Bur". Nun begleitete der Wanderführer die kleine Schar über den Keltenweg bis zur Baumallee, die zum Karmelenberg führt. Staunend durchwanderte die Gruppe die uralte Allee mit ihren altehrwürdigen Baumriesen, die teils neben bereits abgestorbenen Baumgefährten und Jungbäumen stehen. Die Wanderer näherten sich nun dem Karmelenberg, der eine besondere Ausstrahlung hat. Von vielen Besuchern wird er als Gnaden- und Kraftort bezeichnet. Dieser Berg ist durch vulkanische Tätigkeit entstanden und Anziehungspunkt für viele Menschen. Der sakrale Ort wird nicht selten von Besuchern aus fernen Ländern aufgesucht und befindet sich in der Nähe von Bassenheim. Die Marienkapelle auf dem Gipfel wurde 1662 auf Wunsch des Reichsfreiherrn Johann Lothar von Bassenheim und seiner Gemahlin in Auftrag gegeben. Sie ist die älteste Barockkirche im Koblenzer Raum. Dass sie sich heute in einem so guten Zustand befindet, verdankt sie engagierten Bürgern und der Gemeinde Bassenheim, die sie vor dem Verfall gerettet haben. Neben der Kapelle steht ein bemerkenswert großes und schönes Hochkreuz. Tische und Bänke laden zum Verweilen ein. Hier ließen sich die Eifelfreunde zur Mittagsrast nieder. Ein idealer Ort, um Ruhe und Besinnlichkeit zu finden. Zur Kapelle hoch führt ein Kreuzweg.
Den Schildern des Keltenweges folgend, konnten die Tourengänger einen eindrucksvollen Blick auf Ochtendung genießen, um bei immer noch sonnigem Wetter in Richtung Goloring zu wandern, wobei die A 48 unterquert wurde. Beim Goloring handelt es sich um ein keltisches Heiligtum und einen Kultplatz, die zum Kulturdenkmal erklärt wurden. Dort fand man auch Hügelgräber und Siedlungsspuren. Vorbei an der "Eisernen Hand" und durch den Ort Wolken erreichte man den Wolkener Bach, der den Weg wies. Weiter dann dem Belltalbach und dem Langentalbach folgend, ging es nun bergab. Sich von Bächen leiten zu lassen erinnert an das alte Wanderlied "Wir wollen zu Land ausfahren", wo es in der zweiten Strophe heißt "Fremde Wasser sie springen, sie sollen unser Weiser sein."
Vorbei an der Ruine eines ehemaligen Mineralbrunnens, wanderten die Eifelfreunde bis zur Mündung des Langentalbaches in die Mosel und bogen dann ab auf ein Stück des Moselradweges bis nach Kobern. Dort schauten sich die Wandervögel den originellen Tatzelwurmbrunnen auf dem historischen Marktplatz an. Dieser Brunnen geht zurück auf die Sage vom Tatzelwurm, einem Fabelwesen, das, halb Löwe, halb Lindwurm einst versteckt in den Stollen von Kobern hauste. In der Nähe befindet sich auch eines der ältesten erhaltenen Fachwerkhäuser in Rheinland-Pfalz.
Die zwölf Wandersleute schlossen ihren Aufenthalt in Kobern-Gondorf mit einer urigen Einkehr ab, ehe sie, voller Stolz über die zurückgelegte Strecke und voller Freude über die abwechslungsreichen und schönen Erlebnisse und Sehenswürdigkeiten unterwegs, mit der Bahn die Heimreise antraten.
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