Ein Wandertag in der Nordeifel
Donnerstag, 04. Juni 2015
Der Eifelverein Sinzig war bei Kloster Steinfeld unterwegs

Beim Eifelverein Sinzig ist es schon seit ein paar Jahren Tradition, dass am Fronleichnamstag im Bereich einer Klosterkirche gewandert wird, und dass diese dann besucht und besichtigt wird. In diesem Jahr war es Kloster Steinfeld in der Nordeifel, das Wanderführer Wilfried Arenz als Anlaufpunkt ausgewählt hatte. Mit der Bahn reisten die 21 Wanderinnen und Wanderer über Bonn und Euskirchen nach Urft an der gleichnamigen Talsperre. Dort begann die Fußwanderung der Eifelfreunde.
  Nach dem Start erstreckten sich rechter Hand des Weges ausgedehnte Wiesen; die Gruppe genoss einen herrlichen Blick ins Tal über Auen und Felder, linker Hand säumten Wälder den Pfad. Nach einer Weile wurde das historische Kloster Steinfeld erreicht. Einst war es das Zentrum eines einflussreichen Klosterverbandes der Prämonstratenser mit einer bedeutenden Basilika aus dem 12. Jahrhundert, heute ein Salvatorianerkloster mit angeschlossenem Gymnasium. In der schönen Kirche befindet sich das Grab des weithin bekannten Heiligen Hermann Josef, dem Pilger gerne Äpfel auf den Sarkophag legen, weil dieser als Kind einst der Gottesmutter einen Apfel schenkte.


  An diesem Fronleichnamstag zog eine Prozession um das Kloster. Für die zahlreichen Prozessionsteilnehmer hatte man Zelte aufgebaut, wo sie sich nach dem Umzug mit Getränken und Würstchen, Gyros und Erbsensuppe stärken konnten. Die Wanderfreunde aus Sinzig wurden herzlich eingeladen, sich dort zu verpflegen. Es entspannen sich anregende Gespräche mit Einheimischen und einem Pfarrer.
  Schließlich war es Zeit zum Aufbruch und Wanderführer Wilfried Arenz begleitete die Schar nun über den Eifelsteig Richtung Nettersheim. Im Wald, links und rechts des Weges wuchs massenhaft Bärlauch, ein beliebtes Küchenkraut, das einen Duft von Knoblauch verströmte. Bald darauf lag der "Grüne Pütz" vor den Eifelfreunden, eine der Quellstuben der ehemaligen römischen Wasserleitung, die mit 96 Kilometern eines der längsten Aquädukte des römischen Imperiums war. Sie transportierte frisches Quellwasser aus der Eifel zu den anspruchsvollen Römern im damaligen Köln.
  Zum Abschluss der Tour wurde in Nettersheim in einem Café bis zur Abfahrt des Zuges eingekehrt. Nach der Ankunft in Sinzig zeigten sich die Teilnehmer begeistert von diesem Wandertag, der neben eindrucksvollen Erlebnissen auch sonniges Wetter und einen blauen Himmel beschert hatte.