Bewaldete Berge, liebliche Täler und ein Kriminalhaus
Samstag, 09. Mai 2015
Eine kleine Gruppe des Sinziger Eifelvereins erkundete ein Stück des Eifelsteigs

Der Fernwanderweg Eifelsteig verläuft quer durch die Eifel von Aachen nach Trier und berührt auf seinem Weg landschaftlich und historisch hoch interessante Gebiete. Wanderführerin Hildegard Frey hatte für die Samstagstour des Sinziger Eifelvereins eine der schönsten Etappen dieses Steigs ausgewählt, die von Gerolstein nach Hillesheim führte. Die kleine Gruppe fuhr mit Privat-Pkws von Sinzig nach Gerolstein. Schon die Anfahrt durch das Ahrtal und die Vulkaneifel war ein Erlebnis.
  Gleich zu Beginn der Fußwanderung bewunderten die Eifelfreunde die mächtigen Dolomitfelsen in Gerolstein. Vorbei ging es an der Erlöserkirche, die wegen ihrer Mosaike einen Besuch wert ist. Die gut gelaunte Gruppe wanderte dann ein Stück durch das Tal der Kyll, um schließlich den Auberg zu ersteigen. Der Pfad führte nun durch den Gerolsteiner Stadtwald. An einigen Stellen wuchs Waldmeister am Wegesrand. Da denkt man doch gleich an eine wohlschmeckende Waldmeisterbowle. Das Rezept soll auf den Mönch Wandalbert zurückgehen, der vor mehr als 1100 Jahren im nicht allzu weit entfernten Kloster Prüm gelebt hat und empfahl, Honig und Waldmeister - auch Maikraut genannt - in den herben Wein zu mischen. Aber die Maibowle heben sich die Tourengänger besser für das Ende der Wanderung auf, denn noch einige der insgesamt 18 Kilometer waren zu bewältigen. Nach einiger Zeit erstiegen die Wandervögel dann den Rother Kopf, wo sie sich die Mühlsteinhöhle anschauten. Der Ginster - das Eifelgold - hatte gerade begonnen zu blühen, auch Knabenkraut und ganze Wiesen mit goldgelbem Löwenzahn verschönten Feld und Flur. In einer Hütte rasteten die Eifelfreunde. Von hier hatte man einen fantastischen Rundblick weit über die Berge und einsamen Hochflächen mit ihren an diesem Tag wunderschönen Wolkenformationen. Das Wetter verwöhnte die Sechs an diesem Tag: morgens kühl, später wärmer mit herrlichem Sonnenschein und einem kräftigen Westwind.
  Nach ein paar abwechslungsreichen Wanderkilometern wurde noch einmal kurz an der Hütte "Heimatblick" gerastet, wo sich eine eindrucksvolle Fernsicht auf Weiler und Dörfer bot. Hier stimmten die Wanderer, passend zur Jahreszeit, kräftig das bekannte Lied "Der Mai ist gekommen" an. Dann wich die Wanderführerin etwas von der Route des Eifelsteigs ab, um der Gruppe die stattliche Herz-Jesu-Kirche in Niederbettingen zu zeigen, die wegen ihrer imposanten Erscheinung auch liebevoll "Eifeldom" genannt wird. Bei Bolsdorf traf die kleine Schar dann wieder auf den Eifelsteig und näherte sich dem Etappenziel in Hillesheim, durchwanderte zuvor aber noch das idyllische Bolsdorfer Tälchen. Hier zeigte sich die Maienlandschaft von ihrer schönsten Seite. In Hillesheim kehrten die Wanderer im Kriminalhaus ein. Das Städtchen schmückt sich mit einigen Attributen aus der Krimi-Welt, denn nicht weit von hier lebt der bekannte Eifelkrimi-Autor Jacques Berndorf. Dann saßen die Sechs bei leckerer Torte im Kriminalhaus Café Sherlock zwischen Bildern von Derrick, Miss Marple, Maigret und Sherlock Holmes zusammen. Alle Mitwanderer waren sich einig, hier auf dem Eifelsteig einen bemerkenswert schönen Wandertag erlebt zu haben.
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