Im Herzen der Eifel gewandert
Donnerstag, 19. Juni 2014
Natur und Kultur bei Niederehe begeisterte den Eifelverein Sinzig

Ein imposanter Wasserfall, eine Klosterkirche und eine trutzige Burg lagen am Weg bei einer abwechslungsreichen Wanderung des Sinziger Eifelvereins an Fronleichnam. Wanderführer Wilfried Arenz konnte 19 Wanderinnen und Wanderer bei zeitweise sonnigem Wetter am Bahnhof Sinzig begrüßen. In Fahrgemeinschaften ging es mit Pkws bis nach Niederehe. Der kleine Ort liegt im Landkreis Vulkaneifel, hier begann die eigentliche Fußwanderung. Mehrere Altäre am Weg der Fronleichnamsprozession der Kirchengemeinde Niederehe waren von Bewohnern des Eifelortes liebevoll mit bunten Blumenmustern geschmückt worden. Die Gruppe aus Sinzig bewunderte die kunstvolle Arbeit.
  Der Wanderweg folgte teilweise dem Eifelsteig, wo an diesem Tag eine ganze Reihe von Wandergruppen unterwegs waren. Streckenweise folgte der Weg einem kleinen Bach, Wald wechselte ab mit Gehölzen, Wiesen und Feldern. Am Wegesrand blühte vereinzelt das seltene Gefleckte Knabenkraut, eine Orchideenart, Walderdbeeren reiften in der Sonne, ein kräftiger Eifelwind wehte über die Höhen und durch die Täler. Bald wurde der imposante Wasserfall Dreimühlen bei Nohn erreicht, der über und über mit Moos bewachsen ist. In den Moospolstern bildet sich durch Ablagerung Kalksinter. So wächst der Wasserfall pro Jahr mehrere Zentimeter ins Tal hinein.


  Nach einer kurzen Rast lag auch schon bald das Ziel der Wanderung vor den Eifelfreunden: der hübsche, kleine Ort Kerpen bei Hillesheim. Nicht zu verwechseln mit dem großen Kerpen in Nordrhein-Westfalen. Eine urige Einkehr erfreute die Wanderer, dann schloss sich eine Besichtigung des Burghofs der Burg Kerpen an. Der bekannte Eifelmaler Fritz von Wille hatte in der Burg gelebt, sein Grab befindet sich oberhalb der Anlage am Waldesrand. Ein Denkmal des Künstlers steht im Ort.
  Auch der Rückweg hatte viel zu bieten, zeigte sich doch die Natur von ihrer schönsten Seite: Ausblicke ins weite Eifelland wechselten mit Feldern und Weiden, schon von weitem sichtbar leuchtete ein ausgedehntes Mohnfeld in flammendem Rot. An einem alten Steinbruch vorbei waren die Eifelfreunde bald wieder in Niederehe mit seinem ehemaligen Kloster und der spätromanischen Kirche St. Leodegar. Es war noch genügend Zeit, Architektur und Kunstwerke auf sich wirken zu lassen. Die Mehrzahl der Mitwanderer hatte das Gebiet um Niederehe und Kerpen noch nicht gekannt, und zeigte sich begeistert von den vielfältigen Eindrücken und Erlebnissen dieser kurzweiligen Wandertour.