Zwei abwechslungsreiche Wandertage erlebt
Sa 17. + 24. Mai 2014
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Der Eifelverein Sinzig war im Bergischen Land unterwegs
Schmucke Dörfer und Städtchen, stille Bachtäler, saftig grüne Wiesen und Weiden, Spuren des Bergbaus und das prächtige Schloss Bensberg boten zwei Etappenwanderungen des Sinziger Eifelvereins im Bergischen Land. Geplant und geführt wurden die Touren von Guido Reckhaus, der viel Lob für Streckenauswahl und Durchführung erhielt. Los ging es jeweils samstags mit der Bahn ab Sinzig und dann in Bonn weiter mit der S-Bahn und streckenweise mit dem Linienbus.
Start der ersten Etappe war in Bensberg, sehenswert dort besonders das Neue Schloss, heute ein Nobelhotel, und das burgähnliche Alte Schloss. Bald wurde der Kadettenweiher passiert, einst Badesee der preußischen Kadettenanstalt im 19. Jahrhundert im Schloss Bensberg. Bemerkenswert war auch die Erdenburg, eine eisenzeitliche Befestigungsanlage auf einem Bergrücken östlich von Bensberg, die von einem westgermanischen Stamm erbaut wurde. Das Naturschutzgebiet Volbachtal bei Immekeppel wurde von den Eifelfreunden durchwandert. Hier wachsen seltene Pflanzen auf den Feuchtwiesen, darunter Orchideen. Nicht selten dort, aber wunderschön anzusehen, waren die goldgelben Wasserlilien. Der Bergische Naturschutzverein setzt in diesem Gebiet seit 2013 Wasserbüffel ein. Da diese gerne suhlen, entstehen Kleinstgewässer, die als Laichplätze für Unken und Kröten wichtig sind. Sogar die sehr seltene Gelbbauchunke kommt hier vor.
Aber auch Industrie und Kultur kamen auf dieser Wanderung nicht zu kurz. Ein Förderturm bei Overath steht als Industriedenkmal an seinem alten Platz. Hier wurde bis 1978 Blei, öKupfer und Zink gefördert.
Ein ehemaliger Luftschutzbunker, der nach dem Krieg als Übungsraum für die Grubenwehr diente, wurde liebevoll zu einer Mariengrotte umgestaltet, wo es still ist und Kerzen brennen. Eine Figur der Heiligen Barbara, der Schutzheiligen der Bergleute, erinnert an die Vergangenheit, als in dem Berg noch Erz geschürft wurde.
Am Flüsschen Sülz erfreuten sich die Wanderfreunde an der urwüchsigen Natur. Umgestürzte, moosbewachsene Bäume, Wasserpflanzen und der plätschernde Fluss bildeten ein unverfälschtes Panorama. Die erste Etappe endete dann in Honrath, einem Stadtteil von Lohmar.
Am nächsten Samstag war es wieder soweit, und die zweite Etappe wurde in Honrath fortgesetzt. Sehenswert dort ist Burg Honrath aus dem 12. Jahrhundert. Beeindruckend war auch die Frömmigkeit früherer Zeiten, die sich in einem Pilgerweg mit sieben Stationen von Overath bis zur Wallfahrtskirche Marialinden zeigte. Über die Geschichte dieses Brauchtums informierten Tafeln an diesem Themenwanderweg. Einen tiefen Eindruck auf die Wanderer machten auch die vielen Fernblicke über das weite Bergische Land mit seinen grünen Hügeln, Hecken, Wäldchen und Dörfern. Schmale Pfade führten an kleinen Bächen vorbei, wo Libellen über dem Wasser schwebten. Kühe grasten auf den Weiden, dann wieder Fernblicke bis ins Siebengebirge hinein. Auch das Wetter spielte bei beiden Etappen mit. Oft schien die Sonne, weiße Schönwetterwolken zeigten sich, nur einzelne dunkle Wolken zogen vorüber. Die Wanderung endete in Overath, wo sich die Eifelfreunde bei einer geselligen Einkehr stärkten. Insgesamt war die Gruppe aus 14 Wanderern in zwei Etappen rund 40 Kilometer im Bergischen Land gewandert und hatte bei beiden Touren viel von der Schönheit dieser Region gesehen.
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