Bei Winterwanderung lachte die Sonne
Sonntag, 05. Februar 2012
Der Eifelverein Sinzig erkundete Nebentäler der Lahn

Sonnige Höhen, vereiste Bäche, ein historisches Kloster und malerische Ortschaften erwanderte eine Gruppe des Sinziger Eifelvereins an einem strahlenden Wintersonntag. Dass Wandern auch an einem frostigen Februartag viel Freude macht, bewies ein gutes Dutzend froh gestimmter Mitwanderer. Wanderführer Wilfried Arenz begrüßte die Eifelfreunde am Sinziger Bahnhof, mit der Deutschen Bahn ging es erst einmal über Koblenz nach Nassau an der Lahn. Hier startete die eigentliche Fußwanderung. Die Lahnbrücke wurde überquert und der Weg führte am Burgberg mit der Burg Nassau vorbei, dem Stammsitz des einst einflussreichen Hauses Nassau.
  Bald wurde das lang gestreckte Tal des Mühlbachs erreicht, von steilen Hängen und einzelnen Felsen umschlossen. Vereiste Stromschnellen, kleine Wasserfälle und einzelne bizarre Kaskaden von wuchtigen Eisschichten an den Abhängen des Tales verbreiteten eine Ahnung von kanadischem Winter. Der Weg stieg an und Windbruch von entwurzelten Fichten und Eichen war links und rechts des Pfades zu sehen.

Hindernisse wurden mit Humor genommen
Nicht weit vom Bach verlief die Route immer weiter aufwärts, warm gekleidet erfreuten sich die Wanderfreunde an den Eindrücken, die die winterliche Natur gewährte. Nachdem ein längeres Stück der Strecke zurückgelegt war, rastete die Gruppe an einer Wanderhütte. Heiße Getränke und ein kleiner Imbiss aus den Rucksäcken waren jetzt willkommen. Dann wurde weitergewandert und der Ort Singhofen erreicht, 310 Meter hoch gelegen, mit einer leuchtend weißen Kirche und einem hoch aufragenden Kirchturm. Der höchste Punkt der Tour war nun überschritten, weiter bergab wurde das Tal des Dörsbachs erreicht, sehr einsam gelegen, dessen unterer Abschnitt auch Jammertal genannt wird. Der Name soll auf einer alten Sage beruhen. Aber idyllisch bot sich auch hier der vereiste Bach, daneben die Wege steinhart gefroren, an den Hängen vom Eis erstarrte kleine Rinnsale. Jetzt ein kleiner Aufstieg, dann lag Kloster Arnstein vor den Wanderfreunden. Fast wie eine Burg erhob sich das alte Kloster mit seinen Türmen über dem Tal. Tatsächlich war dort im 11. Jahrhundert erst eine Burg, von der keine Spuren mehr vorhanden sind. Bereits im 12. Jahrhundert wandelte der letzte Graf von Arnstein seine Burg in ein Kloster um und trat selbst in den Orden ein, damals Prämonstratenser. Heute ist dort eine andere Ordensgemeinschaft.
  Die Gruppe ließ den Hof und das Innere des Klosters auf sich wirken. Von hier oben bietet sich ein eindrucksvoller Blick auf Obernhof und das Lahntal, das die Sinziger Wanderfreunde bald erreichten. Mit seinen schmalen Gassen, den Fachwerkhäusern und den steilen Weinbergen wird Obernhof auch als Perle des Lahntals bezeichnet. Wärme war jetzt willkommen und eine gesellige Einkehr rundete die Wandertour ab. Eine Mitwandererin meinte überzeugend: "An den vielen schönen Eindrücken kann ich mich noch tagelang erfreuen. Mehr Abwechslung kann eine Tagestour nicht bieten." Ein kalter Wintertag ging zu Ende mit Erlebnissen, die alle Mitwanderer in ihren Bann gezogen hatten.